Bilder entstehen nicht nur so …

"Das, was man an Ort und Stelle in nervösem Eifer malt, ist immer besser als die Malerei im ruhigen Licht des Ateliers."

Wenn ich male oder zeichne, dann ist es ein Festhalten des Augenblicks.
Es fasziniert mich manchmal der Art, dass ich vor lauter Begeisterung gar nicht erst anfange. Es fehlt dann grade die Kreide oder der Aquarellkasten, aber es malt sich ein Bild im Bauch. Es landet in meinem Bauch-Archiv und irgendwann landet dieses Archivbild auf der Leinwand.
Das ist die eine Seite, die andere ist viel wertvoller, nämlich wie der dänische Maler Kroyer sagt:
".Das, was man an Ort und Stelle in nervösem Eifer malt, ist immer besser als die Malerei im ruhigen Licht des Ateliers."
Das bewahrheitet sich jedes Mal, wenn unter Zeitdruck auf Expeditionen und anderen Reisen etwas festgehalten werden muss, bevor es nicht mehr da ist. Ich liebe die 5-Minuten Bilder, die wir zum Beispiel in einer Malgruppe realisieren müssen. Es sind so viele unwichtige Dinge wegzulassen, weil die Zeit es nicht hergibt. Darum ist es auch so wertvoll, darüber zu reden.

Meine Liebe zum Wasser und die Bilder sind eine Kombination von Archiviertem und vor Ort Gesehenem. Ich weiß, was das Wasser macht, wenn es heran rauscht, gebremst durch flache Untergründe, sich dann überschlägt und am Ende schäumend am Strand landet. Die Situation im Augenblick, wenn das laute Rauschen von Wind und Wellen eine Dynamik
auf den Pinsel überträgt, das ist dann ein Konzert von Farbe und Form. Das liebe ich am meisten.